Dienstag, 2. Juli 2013

Löwenreiten

Patrol in den wilden Ramu

Die Jugendgruppe
Ich war vom Sonntag, den 09.06, bis Freitag 14.06 mit Pastor Verena Hellfritsch im Ramu auf Patrol. Dort habe ich viele Abenteuer erlebt. Mit einer Gruppe Jugendlicher aus Assaroka sind wir mit dem Gepäck über dem Kopf durch reißende Flüsse gewartet, haben uns durch Sümpfe geschlagen, sind auf Berge geklettert und durch endlose Riesengras-Savannen und Djungel gewandert. Wir haben den wilden Ramu gesehen und ich bin noch einmal ganz nahe an das ursprüngliche Neuguinea in der Steinzeit gekommen. Ohne Elektrizität und häufig ohne sauberes Wasser leben dort im abgelegenen Buschland viele Menschen wie in der Steinzeit nur eine Tageswanderung von der Ramu-Sugar-Fabrik entfernt.
Ziel der Patrol war es noch einmal die abgelegenen Dörfer im Ramu zu besuchen, die zum Assaroka-Seket, also dem Kirchenkreis Assaroka gehören. Hier in PNG kann man das nicht in einem Nachmittag mit dem Auto, oder dem Zug machen, sondern man muss sich die Wanderschuhe schnüren und sich auf eine Reise durch Raum und Zeit, im wahrsten Sinne des Wortes, einlassen.
Pastor Kegi und ich auf dem Laster 
Dazu hat Assaroka drei Gruppen zusammengestellte, alle haben einen Pastor dabei und ein Paar Sonntagsschullehrer, oder Kirchenjugendliche, die den Pastor bei den Andachten und Gottesdiensten im Bush unterstützten. Dann ging es dem Kirchen- (Klein-) LKW und mit Gitarre und Bilum auf in den Ramu. Ich durfte mit Verena in einer Gruppe mitlaufen, die am weitesten in den Bush aufbrach. Für Verena war es die letzte Patrol und für mich kann es gar nicht tief genug in den Busch gehen.
Wir alle, Pastoren, Lehrer, Jugendliche, Frauenarbeiterinnen und Mamas trafen uns um 13:00 Uhr am LKW, fahren noch für ein paar Gitarrenseiten und Lebensmittelspenden in Goroka einkaufen, aber dann ging es los. Ich selbst trug nur das Nötigste und meine Mitbringsel: Seife, Öl, Salz, Bonbongs in meinem Wanderrucksack, aber die Neuguinis haben meistens nur eine Umhängetasche mit einem Wechselshirt und einem Hemd für die Gottesdienste und eine Gitarre dabei. Die Stimmung ist ausgelassen. Es wird die ganze Fahrt auf der offenen Ladefläche des LKW gesungen. Alle sitzen zusammengedrängt wie Legehännen, aber alle haben Spaß.
Um Etwa 18:00 kommen wir von den Highlands in die Ramu-Ebene runter. Dort erwartet uns eine Polizei Barrikade. „Halt! Hier anhalten. Kontrolle!“ Die Polizisten sind mit Maschinengewehren und Granatwerfern bewaffnet. Jede Antiterroreinheit wäre Stolz auf das Asenal. Sie sehen aber gelassen aus, wie sie da cool am Auto lehnten und Rauchen oder Betelnuss kauen. Trotzdem sollen wir anhalten. Verena steht auf, begrüßt sie und erklärt wo wir hinwollen. Die Polizisten kooperiren sofort. Sie Räumen die Straße und sagen wegen dem Platten reifen am LKW nur, dass wir den mal reparieren sollen. Kein Bußgeld? Das habe ich aber auch schon anders erlebt. Aber der Ruf der Hellfritschens und generell der Missionare in PNG ist gut. Man erinnert sich noch daran wie es vor fünfzig Jahren war und rechnet den Missionaren die Hilfen jeder Art hoch an. Wenig später kommen wir in unserem Ausgangsdorf an.
Auf dem Weg haben wir noch Pastor Kegi und Pasorin Selina in verschiedenen Dörfern abgesetzt und nun können auch wir erst mal unsere Rucksäcke und Taschen in ein kleines Bambushaus werfen. Es steht auf Stelzen, denn im Ramu sind Überflutungen nicht selten. Erst Ostern gab es eine sehr verheerende Flut, wie mir die Dorfleute später beim Essen erzählen. Es gibt einfaches Essen. Kaukau (Süßkartoffel) mit Taro (so etwas wie Süßkartoffel, aber irgendwie mit viel mehr Stärke, sodass sie Außen schleimig ist) in Kokoswasser gekocht mit Blattgemüse. Das wird das Hauptessen der Woche werden, denn Neuguinis im Busch haben keinen Thunfisch in Dosen oder Spagetti, sie leben von dem, was sie in den Gärten anbauen (Und an der Küste gibt es nicht viel anzubauen, man lebt von Kokos, Fisch (wenn man ihn bekommt), Kaukau, Taro und ein-zwei Blattgemüse und Obst, mehr gibt es fast wirklich nicht!
Am nächsten Morgen geht es, dank des Drängens von uns Weißen früh um 7:00 Uhr los. Wir wollen den Ramufluss nicht in der Mittagshitze überqueren. Es ist zwar noch früh, aber es sind immerhin schon dreißig Grad, als wir mit unserer Gruppe am Ramufluss ankommen. Die Neuguinis sind unbesorgt, das Wasser ist nicht „REIßEND“, sondern nur reißend. Es geht mir bis zur Brust und so heben wir das Gepäck über die Köpfe und hoffen, dass wir nicht bis nach Madang gespühlt werden. Ich kämpfe mit dem Wasser. Einmal droht es mir fast die Beine wegzureißen. Mein Kopf taucht kurz unter, aber wie durch ein wunder finden meine Füße wieder den steinigen Boden und rennen mit dem Wasser mit. Ich komme mit trockenem Rucksack an das andere Ufer. Der Wasserdruck drückt einen bei jedem Schritt vor, zehn Schritte Flusabwärts. Und bei seiner Geschätzten breite von fast einhundert Metern kommen wir ein ganz gutes Stück hinter unserer Einstiegsmarke an. Wir helfen noch anderen, dann satteln wir wieder auf und wandern durch den Busch immer weiter ins Tiefe Herz des Ramus.
Bild der Zerstörung, Neuguinis verbrennen Treibholz, um Platz für Hütten zu machen
Den Vormittag über schlagen wir uns durch Riesengras-Savannen und durch einen großen Sumpf, in dem es vor Moskitos nur so wimmelt. Wir sinken knietief in den weichen, viel zu warmen Sumpf und balancieren auf schlüpfrigen Baumstämmen über Sümpfbäche. Zu trinken finden wir immer wieder an klaren Bächen, wenn die Neuguinis sagen, dass es trinkbar ist, oder aus den Mitgebrachten Kulau-Kokosnüssen, das sind die jungen, grünen Kokosnüsse, die noch wässrig-süß schmecken, nicht wie die Braunen, die man in Deutschland bekommt. Wir begegnen ein Paar Männern, die große Kaffeesäcke durch den Sumpf zum Markt bringen. Sie sind schon früh am Tag los uns wollen mit den Säcken noch den Ramu überqueren. Der Sack mit etwa 60Kg Kaffee kostet dann auf dem Markt 350-370K ( in Euro durch ca. 2,7). Um die Mittagszeit kommen wir in einem kleinem Dorf an. Es steht auf einem Hügel im Sumpf und ist schattig unter Kokospalmen gelegen. Die Dorfleute bleiben auf Abstand. Das ist anders als in den Highlands. Dort wäre man stürmisch Begrüßt worden und zu einer Sau aus dem Erdofen oder wenigstens zu einer Tasse Tee eingeladen worden. Hier in einem, zwar im Kernland liegendem, aber durch das Klima und die Kultur ehe küstengeprägtem Teil von PNG sind die Leute, wie in anderen Teilen des Pazifiks, zurückhaltend. Sie schauen erst mal was das für Ankömlinge sind.
Nach der Rast im Dorf geht es durch den Gärten des Dorfes wieder in einen kleinen Sumpf und dann in ein trockenes Flussbett. Man sieht noch genau welche Wassermassen hier zu Ostern durch gebraust sein müssen. Die Dörfer, die hier mal lagen, wurden weggespült oder liegen unter den Steinen des Flussbettes. Hier hat sich der Ramu ein neues Bett gesucht, nachdem sein altes die Wassermassen der Regenzeit nicht mehr halten konnten. Wir kommen durch Geisterdörfer und an Häuser an denen man den Wiederaufbau erkennen kann. Einige sind weggezogen, aber viele werden hier wieder ihre Dörfer errichten. Das ist ihr Land, auf dem ihr Clan immer schon gelebt hat und hier haben sie ihre Wurzeln. Später am Nachmittag geht es in den Regenwald, auch hier ist der Fluss geflossen, konnte aber nicht viel anrichten. Es liegt eine Menge Holz herum und der Weg ist kaum zuerkennen, aber sonst ist der Wald von der großen Flut unberührt geblieben.
Verena erzählte mir, dass ihre schlimmste Anfangsgeschichte in PNG hier in dem Dorf stattfand, in das wir grade gingen. Vor drei Jahren haben die Dörfler, zu Anfang vom Missiosdienst der Hellfritschens in PNG, zwei Frauen zu Tode geschleift, weil sie angeblich Hexen seien. Verena und Thomas hatten davon gehört und sind gleich mit Verstärkung angerückt und haben versucht die Sache auf theologische Weise, mit Gespächen und Bibelstunden, zu beruhigen und die den Aberglauben auszutreiben, aber es war schwer.
Den ganzen Nachmittag geht es Durch den Regenwald. Wir machen an kleinen, klaren Flüssen halt und füllen die Trinkflaschen auf, dann geht es weiter. An diesem Tag müssen wir fast 30km durch den Busch zu unserem ersten Zieldorf zurück legen, dazu benötigen wir 9 ½ Stunden.
Teri, das erste Dorf. Ausruhen, Essen kochen, quatschen.
Als wir am spätem Nachmittag am Dorf Tari ankommen, haben wir den großen Wunsch uns von den Strapazen des Tages zu erholen und wollen unbedingt im kristallklarem Wildwasserfluss des Dorfes baden, doch als wir an der Badestelle ankommen und grade die Rucksäcke abstellen wollen schreit ein Neuguinis: „Flutwelle!“ Und eine braune Flut kommt den Berg hinabgeschossen, wir flüchten uns grade noch auf das hohe Böschungsufer, um der Welle zu entkommen. Hier baden wir heute nicht mehr!
Im Dorf weiß scheinbar niemand von unserer Ankunft. Die wenigen Frauen im Dorf sind überrascht, das hier eine Missionarin und ihr Tross aus dem Busch kommen. Sie bereiten schnell eine Plane zum hinsetzten auf dem Dorfplatz aus und bitten uns mit ein paar Betelnüssen und frischen Erdnüssen als Snack zu warten während sie ein Haus vorbereiten. Während wir warten kommen weitere Frauen und Männer aus dem Umliegendem Busch wieder. Vermutlich waren sie Gartenarbeit machen. Am Abend hält Verena eine Predigt zum Bathimäus-dem-Blinden- Theaterstück der Assaroka-Jugend und das man nun erwachen und Anfangen soll sich zu bewegen; das ist die Botschaft der Patrol. Ich sehe mich während meines Aufenthaltes im Dorf um und sehe viele Kinder mit dicken Hungerbäuchen, Zeichen der Mangelernährung, die es nach der Katastrophe zu Ostern hier im Ramu häufiger gibt. Aber wundern tut mich, das die Leute hier keine ihrer zahlreichen und gut genährten Schweine schlachten, um sie den Kindern zu geben. Dieses Dorf hat für die wenigen Einwohner wirklich viele große Schweine, aber die werden nur zu Hochzeiten und in Clanstreitigkeiten geschlachtet, sonst hält man sie einfach nur als Reichtum und mästet sie. Die Logik will mir nicht in den Kopf, dass man nur wegen einer Gewohnheit, oder Tradition seine Kinder hungern lässt!
Eine weitere unschöne Sache hier in diesem Dorf war, dass sie ihre Tiere andauernd geschlagen haben und mit Steinen beworfen. Diese Brutalität und Kaltblütigkeit gipfelte in einer öffentlichen Hühnerjagd mit Pfeil und Bogen. Ein Mann stellte sich auf mit seinen Jagdwaffen und alle Kinder und Frauen bewaffneten sich mit Steinen. Dann schoss der Mann ein Huhn an, das laut zeternd mit Pfeil im Rücken durch Dorf rannte. Alle Kinder Rannten ihm nach und warfen es mit Steinen ab. Ein grausames Schauspiel. Da haben wir weißen uns gefragt, ob man bei einem Leben im Busch abstumpft?
Am nächstem Tag kamen wir recht spät los, was uns ärgerte, aber das Dorf wollte uns unbedingt ein ordentliches Essen machen uns sich noch lang und breit bedanken für den Besuch und die frohe Erweckung. Als es dann losging bin ich mit Ruben, einem Jungen der sich uns im Basislager am Highway angeschlossen hat, an der Spitze gelaufen und habe versucht das Marschtempo zu erhöhen, um den Zeitverlust im Dorf wieder gutzumachen.
"Bushroad!"
Wie gingen nun nach Safi dem Geburtsort von Ruben, deshalb vertrauten wir unserem jungem Führer. Er ging immer mit der Gitarre voran und klimperte herum. Ich brauchte nur den Klängen zu folgen. Das war schön einfach so durch das Grün des Urwaldes zu gehen mit dem Ruck sack auf dem Rücken und den Rhythmus des eigenen Trittes im Ohr. Daneben war es bald nur noch natur und die Gitarre von Ruben die ich hörte. Ich begann mich zu entspannen und schaute mir alles was auf dem weg lag an. Das ist so eine Angewohnheit aus der Kindheit, das ich auf dem Weg nach „Sachen“ Ausschau halte. Meine Beobachtung sollte auch bald belohnt werden, denn Ruben übersah die braune Schlange, die quer über dem weg lag. Ich konnte noch „Oh, Schlange!“ sagen, dann war sie im Busch verschwunden. Nun gewarnt von der Gegenwart EINER Schlange hielt ich die Augen offen für weitere. Und ich fand noch eine und konnte sie mit Rubens Hilfe als „harmlos“ und gleich auch als „nicht essbar“ einstufen, obwohl ich gerne mal Schlange essen würde.
Wir waren wieder eine Weile gelaufen und machten grade Rast an einem Fluss, an den wir gestern schon gekommen waren, da kam ein hutzeliger Mann und Sagte er habe uns Gestern gesehen und zum essen eingeladen und das Essen sei nun fertig. „... OK... ,na dann, also ist es denn weit?“ Fragten wir. „Nein, nein, das da hinten sind schon meine Kakaubäume.“ Sagte der Mann und ging voran. Ich dachte nur: Verrückter Alter und das es bestimmt eine Falle ist, weil wir unsere Rucksäcke ruhig an dem Fluss zurück lassen sollten. Aber wir folgen ihm und kamen wirklich bald (da hinten :) ) zu seiner Kakauplantage und bald zu seinem Haus. Alles war sauber gekehrt und mir fiel sofort die gut genährte Katze auf. Der Mann gab uns Kaukau mit Schweinebauch zu Essen und stellte uns seine Familie vor. Frau und zwei Töchter plus ein paar Katzen und Hunde und ein Schwein. Alle normal gut ernährt und fröhlich. Das war schon etwas ganz anderes als in dem Dorf da oben in Terri. Wir hatten grade in Terri gegessen uns so konnten wir nur wenig essen, aber der Mann war froh das er uns, wenn auch nur für kurze Zeit Bewirten konnte und freute sich.
Irgendwo mittem im Busch/Regenwald. (Assarokajudend und ich mit Trinkkokusnuss)
Wir brachen bald auf und das war auch gut so, denn es wurde nun anstrengender zu laufen. Wir kamen nur in die Gebirgsausläufer der Bismarkrange hinein, eine Steile Bergformation Zwischen dem Küstengebirge von Madang und dem Hochland bei Goroka. Ein Paar Stunden gingen wir durch den Djungel am Fuß der Berge bis wir zu einer Siedlung kamen, dort rasteten wir wieder und füllten Wasser auf. Von dort ging es in einem Zickzackmarsch am Rand des Urwaldes durch ein Riesengrasfeld und auf eine enge Schlucht zu. Mein kleiner Führer Ruben ging wie immer voran und spielte auf der Gitarre `rum und wurde nicht müde, dass es nicht mehr weit sei. „Nur noch der Berg da und dann runter und dann sind wir fast da...“ „OK.“ Dachte ich mir und ging mit ihm dann noch durch eine Schlucht, kletterte einen Berggarten hoch, sprang über Zäune und marschierte noch ca. 2 ½ Stunden einen sausteilen Berg hoch. Ich muss im Nachhinein sagen, dass es wirklich nicht sonderlich weit war.... jedenfalls Luftlinie. Es war wirklich nur über den nächsten Bergkamm. Und zum Abstieg war es dann schon dunkel. Wir rutschten mehr den Trampelpfad entlang, weil ein Landslite/ Bodenerosion den richtigen weg vor einer Woche weggespült hatte.
Als wir in Safi ankamen wurden wir schon erwartet. In Neuguinea gibt es die wunderbare Tradition des Besucher-durch-ein-Zeremonielles-Tor-im-Dorf-willkommen-heißens. Vor dem Versperrtem eingang erwartete und ein traditionell gekleideter Mann mit Speer und Sang ein trauriges, christliches Lied. Dann musste Verena sagen, dass wir weit gekommen sind um das Licht des Glaubens von Safi und die ganzen gläubigen Menschen zu sehen. Daraufhin werden Gebete ausgetauscht und das Tor geöffnet. Alle Leute des Dorfes haben sich an dem Abend mit den Taschenlampen vor der Kirche versammelt um uns zu begrüßen. Das war toll. Richtig wertschätzend!
Andacht im Freiem unter Palmen
Abends gab es dann wieder den Gottesdienst und die Erklärung was die Patrol soll und dann gab es gemütliches Beisammensein im Haus des Pastors von Safi. Ein echt tüchtiger Mann, der aus Spaß noch mal Tief in den Bush gegangen ist, nachdem er schon eine gute Stelle hatte, dort aber nichts mehr zu tun. Und im Dorf hat er schon viel gerissen und hat weiter gute Zukunftsideen. Zu Abend gab es mein Lieblingsbuschessen: Im Bambusrohr gekochtes Fleich und Blattgemüse mit Brühwürfel und Salz. Man steckt das Fleisch eingepackt in das Blattgemüse ins Rohr und dreht es über einem Feuer bis das Rohr gleichmäßig Schwarz ist, dann ist das Essen drinnen fertig im eigenem Saft gekocht. Sehr lecker!
Das Wildwasser mit kleinen Wassermännern
Am Nächsten Morgen haben wir wieder schön in einem reißendem Fluss gebadet und haben die nun wirklich kurze Wanderung nach Maria angetreten. Es ging hin und her durch den Fluss und entlang eines abzweigendem Flussbettes mit toller Aussicht auf den Ramu. In Maria wurden wir auch wieder mit einem Zeremonientor begrüßt und dem ganzem Dorf vorgestellt. Eigentlich sollten wir im Haus des Pastors schlafen, aber der und seine Frau waren grade jetzt kurz weg und so haben wir in seinem Kochhaus geschlafen. Abends wieder der obligatorische Gottesdienst mit Patrolprogramm, nur dass es jetzt ein Freiluftgottesdienst war am Lagerfeuer. Für mich der beste auf der ganzen Patrol. Nach dem Essen kamen die Mamas des Dorfes mit Planem zum Sitzen und ein paar Papas machten Feuer, dann kam das ganze Dorf so langsam und während des Gottesdienstes kamen noch die Hunde und haben sich ans Feuer gelegt und die Schweine haben sich auch dazugesellt. Eine faszinierende Szene.
Das Dorf Safi von weitem
Hier war unser letzter Übernachtungstop. Am Morgen brachen wir Vormittags auf zur letzten Etappe der Patrol auf Wieder ging es am Ufer des Wildwassers entlang und kreuz und quer durch, wo man grade laufen konnte, durch tolle Landschaft. Kahle, grüne Hügel und Schilfland wechselten sich mit weiter Savanne ab. Wir gingen den Weiten Bogen vom ersten Tag nun wieder Zurück und kamen wieder in das Dorf im Sumpf. Dieses Mal war der Sumpf und der Djungel total geflutet, sodass das eine ins andere überging. Von Moskitos geplagt und müde gingen wir unseren Weg zurück. Auf dem Weg trafen wir Pastor Kegi, der mit seiner Gruppe in die andere Richtung gewandert war und nun auch auf dem gleichem Weg zurück ging. Zusammen kamen wir am großem Ramufluss an.
Der Ramu war noch reißender durch die Regenfälle der Woche weiter oben im Gebirge. Er trug viel Dreck mit sich und die Stelle, die wir zur ersten Überquerung genutzt hatten, war nicht mehr wegbar. So entschieden sich ein paar mutige Neuguinis in die Fluten zu springen und mal zu testen, wo sie stehen konnten. Die Armen wurden fast einen Kilometer mitgerissen bis sie bis zum Hals im Wasser stehen konnten. Dort Überquerten wir in Gruppen mit unserem Gepäck über dem Kopf den Fluss.
Reißender Fluss, Gepäck über dem Kopf, Attacke!
Am anderen Ufer wurde die Stimmung richtig ausgelassen und es wurde noch etwas geplanscht. Wir hatten den Ramu bei Flut besiegt!
Dann eilten wir vor einem nahendem Gewitter schnell die letzte Stunde zum Ausgangsdorf und kamen grade noch rechtzeitig an bevor die faustgroßen Tropfen um uns niedergingen. Am Abend war eine Art Runninggate/Gottesdienst geplant wo jede der drei Gruppen einen Act vorführte. Die Bathimäustheaterstücke und selbst getextete Lieder, oder ich mit einer kleinen Feuershow zum Abschluss des Abends. Nach dem Gottesdienst war es schon tief in der Nacht und wir Jugendlichen blibn auf, da der LKW noch heute Nacht nach Goroka zurückkehren sollte.
Ging er dann schließlich auch. Um Acht Uhr morgens waren wir in Goroka. Eine ereignisreiche Woche liegt nun hinter mir. Die Erfahrungen und Geschichten der Patrol werde ich noch lange erzählen.
Pastorin Verena und die Assarokajugend












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